BLUM: Telekom führt Eberstädter an der Nase herum – Glasfaserausbau nicht in Sicht
Letzten Sommer kündigte die Telekom den Glasfaserausbau für Januar 2023 groß an, auch um ihre Glasfasertarife zu verkaufen und Kunden vor der entega AG zu sichern. Doch vom Ausbau fehlt immer noch jede Spur.
„Man sieht und hört nichts mehr von der Telekom in Sachen Glasfaserausbau in Eberstadt. Vom Ankündigungs- und Vorvermarktungsweltmeister zum Umsetzungsamateur. Das ist mehr als ärgerlich und bedauerlich für die Menschen im Stadtteil und den Stadtteil selbst“, so der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Fraktion und Eberstädter Stadtverordnete Leif Blum. Es tue sich schlichtweg nichts, stellt Blum fest. Er erinnert daran, dass die Telekom im letzten Sommer mit einer breit angelegten Vorvermarktungsinitiative die notwendigen Grundstückseigentümererklärungen gesammelt und gleichzeitig auch die Highspeed-Produkte vermarktet habe. „Ausbauperspektive damals war Januar 2023, damit wurden die Leute geködert und auch die Produktangebote waren darauf zugeschnitten und mit entsprechenden Tarifstrukturen versehen. Allein die Umsetzung lässt auf sich warten, obwohl Kunden teilweise bereits für Tarife zahlen, die sie in diesem Umfang derzeit nicht nutzen können“, stellt Blum fest.
Auf der Webpräsenz der Telekom werde für den Stadtteil Eberstadt nun mit dem Beginn der Anschlussarbeiten im Mai 2023 geworben, so Blum. „Ein Zeitpunkt der auch schon verstrichen ist. Und auch die Aufzeichnung der digitalen Bürgerinformationsveranstaltung aus dem Juli 2022 ist nicht mehr abrufbar.“ Ein solcher Umgang mit bestehenden und potentiellen Kunden sei nicht akzeptabel, findet Blum. „Wenn die Telekom nicht die erforderlichen Vorvermarktungsquoten erreicht hat, um einen eigenwirtschaftlichen Ausbau in Eberstadt darzustellen, dann soll sie das Projekt offiziell absagen und die betroffenen Anwohnenden darüber informieren. Denn bis dahin sind diese Haushalte für Abschlüsse mit anderen Anbietern faktisch geblockt. Niemand wolle schließlich mit zwei Verträgen dastehen.“
Die derzeitige Situation schade dem Stadtteil, betont Blum. Der ebenfalls ausbauwilligen entega AG fehlten möglicherweise Kunden, um das eigene Ausbauprojekt wirtschaftlich abbilden zu können, weil die Telekom Kunden blockiere, denen sie einen Ausbau versprochen habe, diesen aber nicht umsetze. „Ein solches Verhalten mag zulässig sein, in Ordnung ist es nicht und einer Telekom auch nicht würdig.“