BEISSWENGER: Mit Ursula Blaum geht ein liberales Urgestein
Das Jahr 1989 war für den Hochtaunuskreis ein übles Jahr. Die Korruptionsaffäre im Tiefbau schwappte von Frankfurt in den Hochtaunuskreis und schwemmte manchen Bürgermeister und Vizelandrat aus dem öffentlichen Amt. Wegen der fehlenden Transparenz in dieser Angelegenheit, aber auch wegen freigeistiger Vorbilder wie Dr. Hildegard Hamm-Brücher, wechselte die Gemeindevertreterin Dr. Ursula Blaum in Schmitten in die FDP, um dann später als Stadtverordnete in Königstein und als Kreistagsabgeordnete im Hochtaunuskreis viele Jahre weiter zu arbeiten. Im Jahr 2011 erhielt sie für ihr Engagement den Ehrenbrief des Landes Hessen.
Mit dem Ende der freiberuflichen Tätigkeit als Anästhesistin und ärztliche Direktorin des Königsteiner Krankenhauses ging die Darmstädterin „back to the roots“ und zog in ihr Darmstädter Elternhaus. Unmittelbar später wurde sie in die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Darmstadt gewählt und arbeitete dort über 7 Jahre vor allem in der Umwelt-, Verkehrs- und Baupolitik, sowohl in Ausschüssen als auch entsprechenden Verbandsversammlungen und Betriebskommissionen. Dabei hat sie sich sehr für den Erhalt des Westwaldes eingesetzt („Runder Tisch Wald“; Stichwort: „Keine ICE-Trasse durch den geschädigten Westwald“). Ebenso hat sie immer wieder daran erinnert, dass Darmstadt auch von den täglich 100.000 Pendlern ins und aus dem Umland lebt und deswegen eine vielseitige, ausgeglichene Verkehrspolitik braucht, die auch den motorisierten Individualverkehr einschließt. Auch ist es ihr gelungen ist, den Darmstädter Magistrat für die Problematik der Lichtverschmutzung zu sensibilisieren, was sich z.B. in den kürzlich beschlossenen Bebauungsplänen zum Marienplatz und der Ludwigshöhe widerspiegelt.
Trotz vielseitigen politischen Engagements (z.B. 12 Jahre Leitung des Landesfachausschusses für Sozial- und Gesundheitspolitik; jahrelange Mitarbeit im Bundesfachausschuss Gesundheit; Gründung des Landesverbandes liberaler Frauen; Landesparteitagsdelegierte u.v.m.) ist sie ihrem eigentlichen Beruf als Ärztin treu geblieben.
„It‘s time to say goodbye“, sagt Dr. Ursula Blaum und am 31.12.2023 geht sie nach 25 Jahren aktiver kommunalpolitischer parlamentarischer Arbeit in ihren Unruhestand, um sich ihren Enkeln, der Astronomie, der Gartenarbeit, dem Golfen und der Musik zu widmen und endlich mehr Zeit für die Freunde zu finden.
Der Fraktionsvorsitzende der FDP Darmstadt, Sven Beißwenger, bedankt sich bei Dr. Ursula Blaum für ihr langjähriges Engagement und ihren unermüdlichen kommunalpolitischen Einsatz. „Die politischen Diskussionen mit Ursula Blaum waren immer sehr anregend und es hat unheimliche Freude gebracht mit ihr zusammenzuarbeiten. Ich wünsche ihr für ihren weiteren Lebensabschnitt alles erdenkliche Gute“, so Beißwenger.
Für Dr. Ursula Blaum wird Marcel Balzer nachrücken und ab dem 01.01.2024 die FDP-Fraktion verstärken. Er übernimmt die Ausschüsse von Frau Dr. Blaum und wird damit für Mobilität, Klimaschutz und Kultur zuständig sein.