Mobilität in Darmstadt

Verkehrsentwicklungsplanung
Wir werden die über Jahre verschleppte und verzögerte Überarbeitung, Aktualisierung und Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans aus dem Jahr 2006 in Angriff nehmen. Die fragmentierte Darmstädter Verkehrsgestaltung muss beendet werden.
Individuelle Mobilität
Wir setzen uns für einen Nahverkehr ein, der in intelligenten Mobilitätsketten vom Anfang bis zum Ende denkt und private Mobilitätsanbieter, wie z.B. Carsharing-Plattformen und E-Scooter, miteinbezieht. Denn Mobilität bleibt individuell.
Wir brauchen die Möglichkeit, für jeden Verkehrsteilnehmer mit digitaler Unterstützung den jeweils effektivsten Mix aus verschiedenen Verkehrsträgern erkennen und nutzen zu können.
Daher werden wir für Darmstadt eine integrierte Mobilitäts-App entwickeln, die alle Verkehrsträger in Echtzeit vernetzt und auch Punkt-zu-Punkt-Bezahlmöglichkeiten beinhaltet. Die Einführung eines On-demand-ride-sharing-Angebots unterstützen wir ausdrücklich.
ÖPNV
Bei der Attraktivierung des ÖPNV setzen wir auf einen ausgewogenen Dreiklang aus Ausbau, Qualitätsverbesserungen und Preissenkungen. Der ÖPNV muss günstiger werden und um neue und flexible Angebote wie etwa das On-Demand-Ride-Sharing erweitert werden.
Es werden für den ÖPNV mehr und bessere Fahrzeuge, insbesondere durch Ausstattung mit WLAN und Steckdosen, benötigt. Stoßzeiten müssen durch eine quantitative Erhöhung der Fahrzeuge besser aufgefangen werden. Um die Chancen der Digitalisierung zu nutzen, sind insbesondere der Einsatz von Online-Ticketing- und Payment-Systemen relevant, die starre Tarifzonen durch individuelle Reiserouten ersetzen.
Im Zentrum von Darmstadt soll ein kostenloses Angebot von Bus- und Tramfahren als Modellversuch zeitlich befristet erprobt werden. Ein darüber hinausgehendes kostenloses Angebot wir jedoch ab.
Wir befürworten grundsätzliche Vergünstigungen für Schüler und Azubis im Rahmen des Schülertickets. Zudem sind wir für eine Erprobung des Modells eines 365-Euro-Jahrestickets im Gebiet des RMV als Teil einer regionalen ÖPNV-Förderung.
Das Straßenbahnnetz soll als zentrales Rückgrad der ÖV-Mobilität ausgebaut werden. Notwendig ist eine Verbindung in die Heimstättensiedlung und die Verlängerung der Anbindung nach Wixhausen.
Bereits jetzt muss autonom fahrender ÖPNV vorgedacht werden und bspw. perspektivische Flächen vorgesehen werden, um diese Fahrzeuge abzustellen.
Fahrrad
Auch das Fahrrad soll in Zukunft als Teil des neuen Verkehrsentwicklungsplanes betrachtet werden und die Errichtung von Bikesharingstationen, Fahrradladestationen sowie Fahrradparkhäusern in der Fläche unterstützt werden.
Hierbei sind auch gut ausgebaute Fahrradwege und -straßen zwischen Knotenpunkten erforderlich. Die Hauptverkehrsrouten Nord-Süd und Ost-West müssen dabei abgebildet werden.
Sinnvolle Straßenverkehrsregelungen für e-Bikes sowie vergleichbare elektrisch betriebene Verkehrsmittel für den Individualverkehr müssen entwickelt werden. Darüber hinaus setzen wir uns für eine E-Schnellweganbindung in, durch und aus Darmstadt ein.
Verkehrsanbindung
Die FDP Darmstadt spricht sich für eine schnelle, hoch getaktete Verbindung an den Frankfurter Flughafen via S-Bahn sowie zum Hauptbahnhof Frankfurt aus.
Ebenso sind die Bahnverbindungen vom Darmstädter Hauptbahnhof nach Mannheim und nach Mainz im Takt zu verdichten. Die Züge sollten zur Rush-hour verlängert werden. Dies bringt Darmstadt und der Region einen größeren verkehrlichen Nutzen als eine ICE-Anbindung, die keine Rücksicht auf Mensch und Natur nimmt. Eine Südanbindung, die durch den Westwald zur geplanten ICE-Neubaustrecke führt, lehnen wir strikt ab.
Um auch der weiter steigenden Pendlerzahl in, durch und aus Darmstadt zu begegnen, braucht es den zweigleisigen Ausbau der Bahn nach Langen, den zweigleisigen Ausbau der Odenwaldbahn, die Verlängerung der S-Bahn Strecke nach Pfungstadt und ringartige Stadtbahnen.
Darüber hinaus soll das Nachtbusangebot in das Darmstädter Umland an die Bedürfnisse der jungen Bevölkerung angepasst werden und eine Teilhabe am Darmstädter Nacht- und Kulturleben ermöglichen. Hier sollten durch die ganze Nacht hinweg stündlich Verbindungen angeboten werden.
Parken
Im Rahmen eines vernetzten Mobilitätskonzeptes werden für Autos und Radfahrer genügend Parkplätze an den Bahnhöfen und nahe wichtiger ÖPNV-Haltestellen benötigt. Gleichermaßen ist der Ausbau von Park&Ride-Möglichkeiten für Pendler und Tagesbesucher relevant.
Für diejenigen, die keine Alternative zum Auto haben, fordern wir die Ausweitung der kostenfreien Kurzzeitparkmöglichkeiten auf den vorhandenen öffentlichen Parkflächen und ein modernes Parkleitsystem. Eine rein ideologisch motivierte flächendeckende Parkraumbewirtschaftung, insbesondere in den Wohngebieten, lehnen wir ab.
Auch eine alternative Form der Verbesserung der Parksituation soll gefördert werden. Mit Hilfe einer App können Anwohner z.B. ihre privaten Anliegerparkplätze, Garagenstellplätze etc. für begrenzte Zeit untervermieten. Dadurch wird nicht genutzter Parkraum effizient genutzt.
Diesel-Fahrverbot
Weitere Beschränkungen aus dem einseitig zu Lasten der Stadt Darmstadt vereinbarte Vergleich zwischen dem Land Hessen und der Deutschen Umwelthilfe sind mit allen rechtlichen Mitteln abzuwehren.
Schon die bisher ergriffenen Maßnahmen der sektoralen Fahrverbote sind höchst fragwürdig in ihrer Wirkung und unverhältnismäßig. Weitere Beschränkungen des innerstädtischen Verkehrsflusses sind nicht hinnehmbar.
Der politisch motivierte Kulturkampf einzelner Gruppen gegen das Auto darf nicht auf dem Rücken der Darmstädter Bürgerschaft ausgetragen werden.