BLUM: Stadtwirtschaft muss mehr Tempo bei der Wärmewende machen – Stadt muss Gewinne in Unternehmen lassen

Der Gebäudebestand bietet den größten Hebel zur Dekarbonisierung. „Die Hälfte der Endenergieverbräuche in Deutschland betreffen Wärme oder Kälte. In den nächsten Jahren wird zur Erreichung der Klimaziele im Gebäudesektor eine große Sanierungswelle ausgelöst werden, um die Emissionsziele zu erreichen“, so der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP, Leif Blum. Hier müsse die Stadtwirtschaft noch mehr Tempo machen und die Politik dies stärker unterstützen und priorisieren.
„Das Problem ist die Wärmewende im Bestand. In Großstädten wie Darmstadt mit einem enormen Gebäudebestand aus der Nachkriegszeit und entsprechend hohem Dekarbonisierungsbedarf fehle es an Platz für Großprojekte, auch für Photovoltaik sind nicht alle Dächer geeignet“, beschreibt Blum die Herausforderungen. Für eine nachhaltige Energieversorgung einer einzelnen Immobilie fehle noch die Technologie. „Noch sind etwa Wärmepumpen nur selten einsetzbar — nämlich nur dann, wenn vollumfänglich saniert wird. Dabei bleibt im Spannungsfeld zu mehr bezahlbarem Wohnraum die Frage ungeklärt, wer die Kosten für die Sanierung tragen soll. Photovoltaik in Verbindung mit Wärmepumpen und Batteriespeicher ist aktuell aber die einzige schnell skalierbare, technologisch verfügbare Chance in der Stadt für eine Wärmewende im Bestand“, ist Blum überzeugt und fordert bauverein AG und entega AG auf hier noch mehr zu kooperieren und die gemeinsamen Aktivitäten auszubauen.
Er wisse, so Blum, dass dies derzeit nur mit Fördermitteln und Unterstützung des kommunalen Anteilseigners möglich ist. Im kommunalen und privaten Bestand sei die Klimawende kleinschrittig und kleinteilig. „Eine leistungsfähige Stadtwirtschaft ist der beste und natürliche Partner der Stadt beim wichtigsten Transformationsthema des Jahrzehnts, der Dekarbonisierung. Durch die Einbeziehung lokaler Handwerker und der lokalen Industrie entstehen zudem Wertschöpfung und Arbeitsplätze vor Ort. So werden weitere wichtige Ziele kommunaler Wirtschaftsförderung erreicht. Und auch die Politik muss ihren Anteil leisten. Die Unternehmensgewinne müssen soweit irgendmöglich in den Unternehmen bleiben und als Investitionskapital genutzt werden“, fordert Blum.