BLUM: Mehr Tempo bei der Wärmewende

„Die Wärmewende muss auch in Darmstadt mit oberster Priorität angegangen werden. Wir brauchen hier mehr Tempo“, so der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Leif Blum. Derzeit entfallen rund 30 Prozent des Endenergieverbrauchs auf Heizung, Beleuchtung und Warmwasserversorgung des Gebäudebestandes. Dieser Anteil lasse sich, so Blum, mit modernen Technologien, mehr Energieeffizienz, einer höheren Sanierungsrate und -tiefe sowie einer stärkeren Nutzung erneuerbarer Energien und grüner Gase drastisch reduzieren. „Dazu brauchen wir jedoch einen tiefgreifenden Strukturwandel in der Wärmeversorgung entlang der gesamten Wärmeinfrastruktur.“ 

Den Kommunen komme dabei eine wichtige Rolle zu, stellt Blum fest. Kommunale Wärmepläne seien eine Möglichkeit, die örtliche Wärmeversorgung in Zusammenarbeit mit Unternehmen und lokalem Handwerk zukunftsfähig aufzustellen. Es sei die Aufgabe der Kommune die Wärmeplanung zu koordinieren, lokale Akteure für Maßnahmen zu vernetzen und den Rahmen in der Bauleitplanung und Wirtschaftsförderung zu setzen. „Über kurz oder lang kommt eine gesetzliche Verpflichtung für alle Kommunen zur Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung. Die Diskussion in Berlin ist in vollem Gange. Wir wollen, dass Darmstadt vor die Lage kommt bei diesem Schlüsselthema der Klimapolitik. Den wohlfeilen Worten müssen endlich Taten folgen“, betont Blum. Denn aus stadtplanerischer und energietechnischer Sicht sei es sinnvoll, die Planung über das Einzelgebäude hinaus auf ganze Quartiere auszudehnen. Auf Basis eines übergeordneten Wärmeplans könnten so sinnvolle stadtteilspezifische Teilmaßnahmen identifiziert werden, die eine effiziente Wärmeversorgung im gesamten Stadtgebiet unterstützen. Nur so würden, so Blum, vorteilhafte Kopplungseffekte aufgezeigt. 

„Die Wärmewende muss lokal gesteuert werden, weil je nach lokaler Ausgangssituation ein Technologiemix mit Wasserstoff, Wärmepumpen und Wärmenetzen entstehen wird. Dies dient übrigens auch der Sicherung der vorhandenen Gasverteilnetzinfrastruktur und damit dem kommunalen Vermögen. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine belastbare Begründung dafür, die Option der Umnutzung von Gasverteilnetzen zur Wasserstoffnutzung für die Beheizung von Einzelgebäuden generell und für alle gegebenen Einzelfälle auszuschließen. Alle wesentlichen Technologien sind als mögliche Lösungsoption in den Blick zu nehmen“, plädiert Blum für einen Ansatz der Technolologieoffenheit. Die Wärmewende ist eine der größten Herausforderungen auf dem Weg zur Klimaneutralität. Es muss daher darum gehen, effiziente und nachhaltige Lösungen zu schaffen, die gleichzeitig auch sozial fair sind, so Blum abschließend.