FDP FRAKTION: Antrag zur Einrichtung eines Wasserstoffbeirats

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

  1. Der Magistrat wird beauftragt zur Positionierung der Wissenschaftsstadt Darmstadt im Rahmen der Etablierung eines nachhaltigen und tragfähigen europäischen Wasserstoffmarktes einen kommunalen Wasserstoffbeirat einzurichten. In diesen Beirat sollen allen örtlich relevanten Akteure eingebunden werden, insbesondere die Unternehmen der Stadtwirtschaft, die Darmstädter Industrie, die IHK, die Darmstädter Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. Die Koordination obliegt dem Amt für Wirtschaftsförderung und der HEAG Holding AG. Der Beirat soll als H2-Think-Tank neue Impulse setzen.
  • Der Wasserstoffbeirat bündelt die Kompetenzen aus Strategie, Internationalem und Kommunikation. Seine konkreten Ziele sind eine Roadmap für den Standort zu entwickeln, sektorenübergreifende Projekte sowie funktionierende und nachhaltige Geschäftsmodelle zu ermöglichen, Anwendung, Forschung und Entwicklung sowie Innovationen zu vernetzen, Partnerschaften zu initiieren und auszubauen sowie das Wasserstoffzeitalter durch eine bürgernahe Kommunikation erlebbar machen. Der Wasserstoffbeirat soll dazu beitragen, alle Potentiale zur Marktmobilisierung und für den Markthochlauf der Wasserstofftechnologie in Darmstadt zu heben. Dabei sollen alle potentiellen Wertschöpfungsebenen von der Erzeugung über die Verteilung bis zur Nutzung ihrer regionalen Potentiale entsprechend einbezogen werden.
  • Der Magistrat wird beauftragt zeitgleich die Voraussetzungen zu schaffen, um den vielen technisch ausgereiften Wasserstofftechnologien dabei zu helfen, die Herausforderung der Kommerzialisierung zu bewältigen. Die öffentliche Hand kann und muss hier eine initiale Nachfrage schaffen und so die Kommerzialisierung anschieben.

Begründung:

Aus Wasserstoff wird Wirklichkeit. Er ist ein Schlüsselelement in allen Dekarbonisierungsstrategien. Wasserstoff ist ein unverzichtbarer Energieträger und der Schlüssel zur Kopplung der Energiesektoren Verkehr, Strom- und Wärmeversorgung sowie Industrie.

Der Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Darmstadt muss sich, wenn er den Anschluss nicht verlieren will, aktiv bei der Etablierung eines nachhaltigen und tragfähigen Wasserstoffmarkts engagieren. Die in der Region ansässigen Industrieunternehmen werden infolge der Dekarbonisierung ihrer Produktionsprozesse die Nutzung von grünem Wasserstoff massiv steigern.

Durch die hohe Dichte an namhaften Unternehmen aus Industrie und Energie- und Gebäudewirtschaft hat Darmstadt eine gute Ausgangsposition. In Verbindung mit einer Vielzahl von Universitäten, Forschungseinrichtungen und Start-ups sind dies ideale Bedingungen, um von hier aus die Wasserstoff-Entwicklung mit voranzutreiben. Denn Wasserstoff als Energieträger ist ein wichtiges Zukunftsthema. Gemeinsam mit allen relevanten Akteuren sollen daher Projekte im Bereich Wasserstoff entwickelt und umgesetzt werden. Das leistet einen Beitrag zu einer nachhaltigen und klimafreundlichen Ausrichtung des Wirtschaftsstandortes Darmstadt. Gut ausgebaute Infrastrukturen bieten ideale Voraussetzungen für einen sektorübergreifenden Wasserstoffmarkt. Mit dem neuen Wasserstoffbeirat soll genau hier angesetzt werden und die Wasserstoff-Zukunft am Standort zielgerichtet weiterentwickelt werden. Durch das Zusammenwirken aller Akteure hat Darmstadt gute Voraussetzungen um eine auch regionale Wasserstoffwirtschaft Wirklichkeit werden zu lassen.